Infoabend zur Landesgartenschau sehr gut besucht
Kreisanzeiger Artikel vom 22. Oktober 2025
Schotten (sw). Der große Andrang war überraschend. 140 Menschen aus der Schottener Großgemeinde waren am Montagabend in die Festhalle gekommen, um sich über die Planungen für die Landesgartenschau 2027 zu informieren. »Mit so einer Resonanz haben wir nicht gerechnet«, freute sich Bürgermeister Benjamin Göbl. 18 Monate sind es noch bis zur Eröffnung der Großveranstaltung.
Für den informativen Teil der mit rund 140 Gästen sehr gut besuchten Schottener Infoveranstaltung zur Landesgartenschau 2027 waren mehrere Sprecher der örtlichen Steuerungsgruppe verantwortlich, allesamt Mitarbeiter der Stadtverwaltung, mit Bürgermeister Benjamin Göbl an der Spitze. Die Moderation übernahm Dietmar Weber.
Allgemeine Informationen und die neuesten Planungsschritte stellten Thomas Hellingrath, der Geschäftsführer der Landesgartenschau-Gesellschaft, und der für Veranstaltungen zuständige Volker Schwarz sowie Bernd-Uwe Domes von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung im Wetteraukreis vor.
Die Gelegenheit für das Publikum, Fragen zu stellen, wurde reichlich genutzt - neben dem großen Besucherandrang ein Zeichen, dass in Schotten ein reges Interesse für die Landesgartenschau besteht.
Einführende Informationen gab zunächst Wirtschaftsförderer Domes. Er bezeichnete die Landesgartenschau als Meilenstein für die nachhaltige Entwicklung und als »Jahrhundertprojekt für die Region Oberhessen«. Neben den direkten Effekten mit hohen Investitionen und dem Anschub zahlreicher Infrastrukturprojekte, seien die indirekten Effekte von großer Bedeutung.
»Die beteiligten elf Kommunen werden auf eine große Bühne gehoben. Das fördert ihre Sichtbarkeit und Profilierung und werde zu einem besseren Image sowie größerem Bekanntheitsgrad beitragen.
Wichtigstes Ziel sei der Zuzug junger Familien, um den demografischen Wandel in der ländlichen Region Oberhessen abzumildern.
Präsentationen im Alteburgpark
Ralph Koster, der scheidende Leiter der Tourismus- und Stadtmarketinggruppe, erläuterte die Planungen für den Erlebnisweg Flusslauf Nidda, der zwischen Bad Salzhausen und der Niddaquelle mit zahlreichen Informationsstelen entstehen wird.
Für die komplette Dauer der Landesgartenschau wird in der Festhalle eine Grundwasserausstellung zu sehen sein, die in Zusammenarbeit mit dem Senckenberg-Museum für Naturkunde Görlitz präsentiert wird.
Hauptveranstaltungsort der Landesgartenschau in Schotten ist der Alteburgpark, wie Koster weiter informierte. »Das Parkgelände wird für die halbjährige Dauer der Gartenschau eingezäunt, bleibt aber grundsätzlich geöffnet.« Lediglich bei besonderen Anlässen werde Eintritt erhoben.
Koster kündigte mehrere bereits fest terminierte Veranstaltungen wie eine »documenta schotten« und ein Familienwochenende an. Daneben soll der Alteburgpark für Vereine aus der Großgemeinde eine Möglichkeit zur Präsentation und für Veranstaltungen bieten.
Nicole Kapeller, die Leiterin der Stadtbibliothek, stellte anschließend die Planungen für das sogenannte »Bunte Klassenzimmer« vor. Das Konzept beinhaltet zahlreiche Angebote mit Workshops, Vorträgen und Exkursionen zu unterschiedlichsten Themen von Natur bis Kunst und Kultur.
Hauptstandorte werden am Stausee, im Alteburgpark und im Vogelpark sein. Im Vierstädtepark wird ein »Begehbarer Garten« mit transportablen Beeten entstehen.
Dirk Schneider, der Leiter der städtischen Wirtschafts- und Versorgungsbetriebe, gab eine Überblick über die vorgesehenen Sanierungen auf Teilabschnitten der Radwege R4 und des Nidda-Radweges. Dazu wird es zwischen der Stadtgrenze und dem Vogelpark einen Lückenschluss geben.
Abenteuer- statt Wasserspielplatz
Elke Högy, die Leiterin der städtischen Bauabteilung, stellte den neuen Kiosk vor, der anstelle des mehr als 50 Jahre alten Gebäudes am Stausee im kommenden Jahr gebaut werden soll.
Das neue Gebäude wird erweitert. Auch an einen größeren Freisitz ist gedacht. Gäste können sich direkt mit dem Blick auf den See entspannen. Auf der Rückseite sind die neuen Toiletten einschließlich eines barrierefreien Zugangs angeordnet.
Auf den ursprünglich angedachten Wasserspielplatz am Stausee wird aus Kosten- und Pflegegründen verzichtet, wie Bürgermeister Göbl erläuterte. Außerdem werde dadurch der hohe Bedarf für die Ressource Wasser nicht in Anspruch genommen. Stattdessen soll ein Abenteuerspielplatz errichtet werden, der auch für Menschen mit Handicap geeignet ist. Die Ausgestaltung werde derzeit noch diskutiert und geprüft.
Horst Mikliss, der Nachfolger Kosters in der Touristgruppe, lud die Bürger Schottens zu einer Ideensammlung für die Landesgartenschau ein.
Ideen können per E-Mail unter lgs2027@schotten.de mitgeteilt werden. Am 19. November findet um 19 Uhr in der Festhalle ein Treffen für alle an einer ehrenamtlichen Mitarbeit interessierten bürgerinnen und Bürger statt.
INFO: Gemeinsamer Terminkalender
LGS-Veranstaltungsleiter Volker Schwarz kündigte an, dass alle geplanten Veranstaltungen in jeden der insgesamt 88 Stadt- und Ortsteile der beteiligten elf Kommune in einem gemeinsamen Veranstaltungskalender der Landesgartenschau-Gesellschaft einfließen werden.
»Wir wollen den Gästen die Vielfältigkeit der Region zeigen«, so Schwarz. »Die Landesgartenschau ist aber kein Hessentag mit seinen vielen Veranstaltungen aus dem Unterhaltungssektor. Das können wir nicht leisten und das wollen wir auch nicht.«
Auf Ehrenamtliche warteten viele Aufgaben, von der Gästeführung über die Geländepflege bis hin zur Dokumentation von Veranstaltungen. Die ehrenamtliche Mitarbeit bereite unvergessliche Erlebnisse und fördere einen nachhaltigen Teamgeist.
Präsentationen der Info-Veranstaltung:
